Unser letzter Schlag von der Insel Naissaare in die Stadtmarina von Tallinn verlief bei guten Bedingungen problemlos. Auf dem Weg zur Marina fährt man an etlichen Kreuzfahrtschiffen und grossen Fähren vorbei. Offenbar ist in Tallinn die Saison noch nicht abgeschlossen. Am Nachmittag beginnen wir mit den ersten Vorbereitungsarbeiten für Patonjas Winterpause. Das heisst insbesondere, dass wir das Grosssegel und das Genua abschlagen solange es noch trocken ist und dass Patrick den Ölwechsel macht. Am Abend spazieren wir durch die sehr schöne und belebte Altstadt. 

Am nächsten Tag müssen wir noch ein paar Seemeilen zu Patonjas Standplatz motoren. Nachher geht es recht zügig und einen Tag früher als geplant. Dieses Mal wird Patonja nicht mit einem Kran aus dem Wasser gehoben, sondern ein starker Traktor stösst einen  genialen Anhänger mit sehr flexiblen Stützen eine Rampe runter und unter Patonjas Kiel. Nachher werden die Stützen mit Patonja angehoben und der Traktor zieht den Anhänger mitsamt Patonja wieder aus dem Wasser. Mit dem Anhänger können 47t angehoben werden - was uns eine ganze Menge dünkt. Patonja steht hier ein sehr angenehmer Winter bevor - sie kann nämlich in einer geheizten Halle logieren, zum Preis von einer ungeheizten Halle. Wir hoffen, sie weiss das zu schätzen ;-) 

Nach dem wir noch zwei Tag auf Patonja gearbeitet haben, sind wir in ein Hotel umgezogen und haben die wunderprächtige Stadt Tallinn noch genossen. Uns hat es ausnehmend gut gefallen - insbesondere die architektonisch neu gestalteten oder aufgewerteten Stadtviertel wie Kalamaja, Rotermann und Telliskivi. In den Quartieren hat es viele unkonventionelle Beizli, kleine Lädeli von und für kreative Menschen und in renovierten Fabrikhallen hat es Märkte und buntgemischte Imbissbuden. Im Rotermann-Viertel stehen sehr moderne Bauten harmonisch neben alten Gebäuden und am Abend ist auch die Beleuchtung top. Die Altstadt hat durchaus auch ihren Reiz und ist sehr gepflegt. Am Samstagmorgen besichtigten wir noch das estländische Seefahrtsmuseum und lernten unter anderem, dass die Eissegler die erfolgreichsten estnischen Sportler sind. 

Unser Heimreise verlief dann - wie eigentlich auch unsere Ostseereise - nicht nach Plan. Wir sassen schlussendlich in drei verschiedenen Fliegern, kamen mit rund 5 Stunden Verspätung in Zürich an und unser Gepäck ist noch irgendwo unterwegs.

Wir können trotz den kleineren und grösseren Pannen auf eine schöne und spannende Zeit in der Ostsee zurückblicken und es ist schön, bei herrlichem Herbstwetter wieder gesund und munter Zuhause angekommen zu sein. 

 

 

Ein herzliches Dankeschön und unsere Eltern für ihre Unterstützung und Hilfe während unserer Auszeit!