Kolberg verliessen wir gegen Abend, da wir die rund 80sm nach Leba über Nacht zurücklegen wollten. Für einen Tagestörn sind 80sm zu viel. Die Ausfahrt von Kolberg war sehr ruppig und so ging es auch durch die Nacht mehr oder weniger weiter. Starker Wind und unangenehme Wellen sorgten dafür,  dass wir alles selber steuern mussten und der Starkregen machte es auch nicht besser.  Aber vorerst genug gejammert… 

Leba bietet alles was eine „Sommerferienherz“ begehrt: Gokart-Strecken, Seilpark, Lunapark, Sandstrände, viele Restaurants, Piratenausflugsboote usw. Wir machten einen Veloausflug in den Slowinzischen Nationalpark. Der Nationalpark beherbergt rund 270 Vogelarten und die Lontzkedüne. Die Wanderdüne ist über 40m hoch und begräbt nach und nach Bäume unter sich.  Die Düne ist wirklich eindrücklich und die vielen Familien genossen den übergrossen Sandkasten ganz offensichtlich.

Nach Leba stand uns wieder ein langer Schlag bevor. Wir verliessen am Morgen in der Früh Leba, mit dem Ziel am Folgetag ungefähr am Mittag in Klaipeda in Litauen anzukommen. Die Windvorhersagen waren seit längerem wieder mal im gemütlichen Bereich und so verliefen der Tag und die Nacht sehr gut. Insbesondere da unsere wieder in Betrieb genommene Windfahne sehr gut funktioniert hat. So bleibt Zeit um in der Nacht etwas in die Sterne zu gucken, zu lesen und auf der Freiwache ein bisschen zu schlafen.  Am Folgetag schlief der Wind dann ein und wir wollten den Motor starten. Dieser bereitet uns schon seit Beginn etwas Sorgen und nun war es soweit – wir konnten ihn nicht mehr starten. Da half all unser bisher erworbenes Knowhow nichts. So dümpelten wir mit schlagenden Segeln ein paar Stunden auf dem Meer rum. Glücklicherweise kam am Nachmittag wieder Wind auf und wir konnten bei perfekten Bedingungen weitersegeln. Per Funk haben wir die Behörden in Klaipeda informiert, dass wir keinen Motor haben und daher unter Segeln einlaufen werden. Unsere Ansprechperson war sehr hilfsbereit und hat uns mitgeteilt, wo wir anlegen können und auch gleich Hilfe von der Marina organisiert. So klappte das Einlaufen gemütlich und reibungslos. Der Hafenmeister organisierte gleich einen Mechaniker, der sich am Samstagmorgen unserem Sorgenkind angenommen hat. Vermutlich liegt das Problem wieder an der Einspritzpumpe, welche erst rund 20 Stunden hinter sich hat. Wie lange wir jetzt in Klaipeda sind, ist noch unklar. Klar ist jedoch, dass es ein guter Ort ist um etwas Zeit zu verbringen.