Ventspils lässt Patonja nicht mehr los. Eigentlich hätte letzten Donnerstag eine Ersatz-Einspritzpumpe eintreffen sollen. Es wurde uns versprochen, dass die Pumpe innert drei Arbeitstagen bei uns sei, aber nun dauert es mindestens neun Arbeitstage – einfach weil auch hier nicht sauber und fehlerfrei gearbeitet wurde. Uns ist klar, wo gearbeitet wird, passieren Fehler, aber die Häufung und deren Auswirkungen in diesen Ferien erstaunen uns schon. So kommt es, dass wir in den letzten mittlerweile drei Wochen mit allen möglichen Fortbewegungsmitteln unterwegs waren – Fahrrad, Tram, Stadtbus, Metro, Ausflugsboot, Zug, Car, Taxi und Flugzeug – nur nicht mit einem Segelboot ;-)

 

Da sich uns ein weiteres „Wartefenster“ bot, flogen wir spontan nach St. Petersburg und schauten uns die eindrückliche Stadt an. Das Einreisen und auch die Fahrt vom Flughafen in die Stadt klappten problemlos. Nach dem Auftauchen aus der „Metrounterwelt“ mit der extrem langen und steilen Rolltreppe (Metrolinien sind 60 bis 100m unter dem Boden), fielen uns zuerst die vielen Menschen und die prunkvollen Gebäude auf. Es hat am Abend viele gute Strassenmusikanten und die Strassen sind voll mit flanierenden Menschen. Zudem sind in der Innenstadt sehr viele Gebäude beleuchtet und das Ganze zusammen ergibt eine wunderschöne Atmosphäre. Ehrlich gesagt, haben wir von innen nicht viele Sehenswürdigkeiten gesehen, da es uns einfach zu viele Touristen hatte. Uns fiel es schwer die Schönheit und Stimmung einer Kirche auf uns wirken zu lassen, wenn rundherum so ein Gewusel ist. 

 

Von St. Petersburg aus fuhren wir mit einem hochmodernen Zug nach Pskov. Der Zug hatte quasi ein Intranet und so konnte man auf dem Handy Filme schauen, Musik hören, Zeitung lesen etc. Natürlich alles auf Russisch :-)  Dadurch waren wir richtig eingestimmt auf Pskov, wo kaum Englisch gesprochen wird und zB. Speisekarten sind auch nur noch auf Russisch. Dadurch kamen wir in den Genuss von „Surprise“-Menüs. Pskov ist eine der ältesten Städte von Russland und hat noch sehr gut erhaltene  Festungsmauern. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt Bischofssitz. Als grösste Sehenswürdigkeit gilt der Kreml mit der Dreifaltigkeitskathedrale. Die Pskower Kirchen wurden im Jahr 2019 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Uns hat es sehr gut gefallen. Mit dem Bus ging es dann zu früh über Riga wieder zurück nach Ventspils. Gleich nach der Rückkehr haben wir erfahren, dass die Pumpe noch einige Tage in irgendeinem Paketzentrum rumliegt und deshalb sind wir ab Morgen mit dem Mietauto unterwegs.