Mit Santiago haben wir eine weitere kapverdische Insel per pedes bereist. Die Tatsache, dass es in der Hauptstadt Praia keine Marina gibt und dass überall empfohlen wird die Yacht nicht unbeaufsichtigt zu lassen, hat uns zu einem Inselhüpfer ohne Patonja bewogen. So konnten wir uns ohne Sorgen um Patonja auf das afrikanische Leben auf der Insel Santiago einlassen.

In Assomada besuchten wir den grössten Markt auf Kapverden. Auf den Strassen werden Möbel, Kleider, Früchte, Kosmetikartikel, Elektrogeräte usw. angepriesen. Und zwischen den Ständen gibt es immer mal wieder eine kleine Kochnische, wo Grilladen oder Mais-Eintöpfe verkauft werden. Und rund um den Markt hat es viele Sammeltaxis, sogenannte Aluguers. Diese suchen fleissig nach Kundschaft und insbesondere als Tourist wird man alle paar Meter gefragt, ob man nach A oder B möchte. Die Sammeltaxis sind eine sehr gute Sache, die wir fleissig genutzt haben. Sie fahren oft und fast überall hin, sie sind günstig und sie sind einfach ein Erlebnis. Einmal sahen wir eines, in dem neben den Passagieren auch zwei Rinder transportiert wurden. Und wir teilten ein Aluguer mit einem kleinen, enorm herzigen Äffchen. Dieses schnupperte am offenen Fenster wohl die grosse Freiheit und riskierte bei voller Fahrt einen beherzten Sprung... bis die Leine es in die harte Wirklichkeit zurückholte und es draussen an die Seitenwand klatschte und wieder reingezogen wurde... wie in einem Trickfilm :o)

Mit Tieren erlebten wir auf der Insel Santiago auch sonst einiges. Wir sahen zum Beispiel eine Affenherde von ca. 20 Tieren und waren ganz froh, dass wir diesen nicht noch näher begegnet sind. Auf einer Wanderung auf den "Hausberg" von Tarrafal kamen wir uns ein bisschen vor wie in einer Geisterbahn. Zwischen den Gebüschen hatte es immer wieder grosse Spinnennetze mit, aus unserer Sicht, riesigen Spinnen. Nachdem unsere Nasenspitzen diesen Achtbeinern einige Male gefährlich nahe gekommen sind, wedelten wir fortan mit einem Stecken vor unserem Gesicht rum :o) Und dann gibt es da noch ca. fünf Zentimeter grosse Heugümper, die Koordinativ nicht so begabt sind und wohl deshalb immer wieder in uns reingehüpft sind. Eine schöne Erscheinung war dagegen der kapverdische Eisvogel und in den Dörfern sieht man oft Ferkel, stolze "Güggel" mit ihren Hühnern, Geissen, Rinder, Hunde, Esel, Katzen... also alle Bremer Stadtmusikanten und noch einige mehr. Apropos Musik; Cabo Verde ist bekannt für seine Musik und in vielen Lokalen wird am Abend Livemusik gespielt.
Nun sind wir in den Startlöchern für den nächsten Schlag westwärts. Wenn das Wetter passt, werden wir starten. Wir halten Euch auf dem laufenden.