Jetzt sind wir bereits rund 10 Tage auf den kapverdischen Inseln und langsam aber sicher beginnen wir uns etwas einzuleben. Was zuvor fremd war wird langsam etwas vertraut und dadurch steigt die Sicherheit, mit der wir uns hier bewegen. Auf den Inseln Sao Vicente und Santo Antao konnten wir einige schöne Wanderungen geniessen. Auf Sao Vicente ging es eher gemütlich und flach dem Meer entlang und auf Santo Antao gings rauf und runter. Insbesondere auf Santo Antao waren die Wanderungen spannend, weil die Orientierung nicht ganz einfach war, weil wir mit Menschen in Kontakt kamen, die irgendwo im "Chrache" in kleinen Hütten wohnen, weil wir am Morgen nicht unbedingt wussten, wo wir am Abend ein Bett finden und zu guter Letzt auch weil die Landschaft sehr wild ist und die angelegten Wege durch sehr steile Wände führen. Diese Wege werden oft auch mit Eseln benutzt und wir haben uns schon überlegt, ob diese ein Steinbock-Gen haben :o)

Santo Antao ist landschaftlich ähnlich wie Madeira, aber das Wasser ist etwas knapper. Dort wo es Wasser gibt, wurden nach dem Vorbild von Madeira Levadas angelegt. Auf den terrassierten Feldern werden Mais, Zuckerrohr, Bananen, Kaffee, Kohl, Kartoffeln, Yam und noch einiges mehr angebaut. Ein grosser Problem auf Santo Antao ist die Erosion, da früher sehr viel abgeholzt wurde und das darunter liegende Gestein ist sehr porös und entsprechend geht das wertvolle Wasser enorm schnell "verloren", bzw. bleibt auf tiefen Gesteinsschichten liegen. Seit einigen Jahren wird nun aufgeforstet, um dem Problem Einhalt zu bieten.
Unsere Begegnungen mit den Menschen auf Kapverden sind vorwiegend positiv. Viele sind freundlich, sie schütteln auch gerne mal die Hände, sie sind hilfsbereit und rechte Frohnaturen. Die Minderheit "hilft" wo wir gar keine Hilfe möchten, bzw. brauchen und möchten Geld dafür, sie sind etwas hartnäckig beim Betteln, die Kinder sind manchmal recht einfallsreich in der Hoffnung was zu bekommen und schliesslich versuchen Strassenhändler weit überrissene Preis zu erzielen.